Besondere Schwerpunkte unserer Arbeit

Die Inklusion von behinderten oder von Behinderung bedrohter Kinder

Seit 1994 betreuen wir behinderte Kinder gemeinsam mit nicht Behinderten. Der Leitgedanke bei der Arbeit mit behinderten Kindern besteht darin, in erster Linie den Menschen in seiner Einzigartigkeit und nicht den Behinderten zu sehen und wahrzunehmen. Inklusion bedeutet Strukturen zu schaffen, die dem Bedarf jedes einzelnen Kindes angemessen sind.
In langjähriger Erfahrung haben wir festgestellt, dass alle Beteiligten von dieser Form des Zusammenlebens profitieren und in ihrer sozialen Kompetenz gestärkt werden. In unserer altersgemischten Gruppe von 15 Jungen und Mädchen betreuen wir bis zu vier Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Diese können unterschiedlicher Art sein: Kinder mit Down-Syndrom, mit Sprachbehinderungen, seh- bzw. hörgeschädigte Kinder, Kinder mit geistigen und/oder körperlichen Behinderungen usw.

Die Aufgabe der Zusatzkraft besteht darin, sie behutsam in das Gruppenleben zu begleiten, sie zu unterstützen und Hilfestellungen zu geben. Es ist uns wichtig, Barrieren für Spiel, Lernen und Partizipation für alle Kinder auf ein Minimum zu reduzieren. Jedes Kind soll um seiner selbst willen wahrgenommen, akzeptiert und wertgeschätzt werden. Im Spatzennest soll allen Kindern die Möglichkeit geboten werden, "normal" Kind zu sein d.h. zu spielen, Kontakte zu knüpfen und Freude zu erleben.

Die Sprache als Mittel der Kommunikation

Sprache ist eine wichtige Grundlage der zwischenmenschlichen Kommunikation. Durch Sprache und Sprechen stellt das Kind Beziehungen zu anderen her. Kinder, die in ihrer sprachlichen Ausdrucksfähigkeit beeinträchtigt sind, werden von uns ebenso angenommen, begleitet und unterstützt (siehe Inklusion). Vor allem die Familie hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Sprachkompetenz. Die Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte und Elternhaus ist besonders in diesem Bildungsbereich von zentraler Bedeutung. Die Anerkennung der Muttersprache ist ein wichtiger Bestandteil der Sprachentwicklung. Wir sehen die Mehrsprachigkeit als eine wesentliche Kompetenz. Im Eingangsbereich unserer Kindertagesstätte werden Besucher mehrsprachig begrüßt, dies gehört für uns zur Willkommenskultur unserer Einrichtung. In unserer Arbeit legen wir einen Schwerpunkt auf die Vermittlung von Sprache. Wir sind den Kindern ein sprachliches Vorbild, achten darauf ganze Sätze zu sprechen, die Lautstärke und Modulation der Situation anzupassen und legen Wert auf einen höflichen Umgangston.

Wir ermutigen die Kinder in ganzen Sätzen zu sprechen und geben ihnen die Möglichkeit in Erzählrunden z.B. am Wochenende Erlebtes ausführlich wiederzugeben. Dabei ist es uns wichtig, dass das einzelne Kind nicht ständig unterbrochen wird, sondern ausreden kann und interessierte Zuhörer findet. Eine große Anzahl von ausgewählten Bilderbüchern, Vorlesegeschichten, Reim- und Rätselrunden, Liedern und Instrumentationen sind ein großes Experimentierfeld, in dem das Instrument Sprache erprobt und geschult werden kann. Sing-, Klatsch- und Fingerspiele sowie Theateraufführungen vor Publikum bieten die Chance sich sprachlich zu präsentieren, Hemmungen zu überwinden und Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Zusammenarbeit mit der "Lesewelt Hamm"

Eine Lesepatin vom Verein „Lesewelt Hamm“ kommt einmal wöchentlich am Nachmittag ins Spatzennest und liest interessierten Kindern in Kleingruppen Geschichten und Bilderbücher vor. Das Interesse am Buch wird auch bei uns durch regelmäßiges Vorlesen gefördert. Der jährliche Besuch der Stadtbücherei mit den Kindern und bei Wunsch auch eine Führung für die Eltern, gehören zu unserem Programm für die angehenden Schulkinder. Uns ist bewusst, dass Sprache und Bewegung eng zusammenhängen und eine wechselseitige Wirkung haben. Kinder nehmen ihre Umwelt über Bewegung und Wahrnehmung in Besitz. Durch das Handeln gewonnene Erfahrungen werden mit Hilfe der Sprache zu Begriffen. Sprache ist also einerseits Mittel zum Ausdruck (des Empfindens, der jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse usw.), andererseits aber auch ein wichtiges Instrument zur Aneignung der Welt.

Frau liest zwei Kindern aus Buch vor.

Zwei unserer Mitarbeiterinnen haben einen Zertifikatskurs als Fachkraft für Sprachförderung im Elementarbereich erfolgreich abgeschlossen. Mehrere Erzieherinnen unseres Spatzennestteams wurden in einer mehrtägigen Fortbildung zum Thema „Alltagsintegrierte Sprachentwicklung“ ausgebildet und sind mit dessen Umsetzung bei den Kindern vertraut. Das Interesse vieler Kinder an der Schrift greifen wir auf durch entsprechende Spiele, Stempelbuchstaben, das Beschriften von Räumen und Schubladen sowie dem Eingehen auf die „Schreibwünsche“ der Kinder. Bei Projekten zu verschiedenen Themen stellen wir auch eine Schreibmaschine, Büromaterialien, Anlauttabellen, Zeitungen, ein Tablet und ähnliches zur Verfügung.